Sie befinden sich hier:>Ängste und Zwänge

Menschen mit einer Angststörung haben ein so starkes Gefühl der Angst, dass es den Alltag erheblich einschränkt. Das Selbstvertrauen leidet, dies wiederum führt zu belasteten Beziehungen, sozialer Isolation und Depression.

Auch Zwänge beeinträchtigen das Alltagsleben erheblich. Die Betroffenen kommen unter Druck, bestimmte Dinge immer wieder zu tun oder zu denken, weil sie ansonsten in extreme Anspannung geraten. Das nimmt oft Stunden in Anspruch, auf Kosten einer gesunden Lebendigkeit und Spontanität.

Angststörungen / Angsterkrankungen

Wenn Angst krank macht

Angst ist eine ganz normale, sogar wichtige Empfindung. Sie schützt uns in vielen Situationen vor akuten Gefahren und falschen Entscheidungen. Ähnlich wie in anderen Stresssituationen produziert der Körper auch bei Angst bestimmte Hormone, die uns über das normale Maß hinaus Kräfte geben, um zu handeln bzw. auf die Situation zu reagieren. Wenn wiederkehrende oder anhaltende Ängste jedoch unverhältnismäßig oder sogar unbegründet sind und Betroffene in ihrem Leben einschränken, kann es sich um eine so genannte Angststörung oder Angsterkrankung handeln.

Angststörungen können sich auf etwas Spezifisches beziehen. Typische Beispiele sind hartnäckige unbegründete Ängste vor schweren körperlichen Erkrankungen, davor, das Haus zu verlassen oder sich unter Menschen zu begeben. Oft steigern sich solche Ängste im Laufe der Zeit oder treten in dramatischer Weise als Panikattacken auf.

"Ich verlor völlig die Kontrolle über mich, bekam Luftnot und Schweißausbrüche."

Unkontrollierbare Angst kann aber auch sehr diffus sein und sich auf generelle Gefahren beziehen. Viele Patienten, die wir in unserer Tagesklinik behandeln, leiden unter Existenzängsten. Bereits die Möglichkeit, ihren Arbeitsplatz, ihr Unternehmen oder grundsätzlich die soziale Anerkennung zu verlieren, empfinden sie als ständige, Angst auslösende Bedrohung.

"Trotz einer soliden Auftragslage spielte ich regelmäßig Krisenszenarien durch, konnte nachts kaum noch schlafen."

Was sind die Ursachen für Angsterkrankungen?

Angststörungen gehen oft aus früheren Erlebnissen, schlechten Erfahrungen oder damit zusammenhängenden unbewussten Konflikten hervor. Ängste können aber auch als Folge oder in Kombination mit anderen psychischen Erkrankungen auftreten, zum Beispiel mit Depressionen oder Stresserkrankungen. Manchmal kommen Angstattacken für die Betroffenen auch "aus heiterem Himmel", ohne dass auf den ersten Blick Ursachen erkennbar sind. Dann stellt sich oft der persönliche Umgang mit der Angst als entscheidender Ansatzpunkt zur Klärung und Behandlung heraus.

Die Behandlung von Angsterkrankungen

Die Therapie in unserer Tagesklinik oder Ambulanz setzt sich aus verschiedenen Bestandteilen zusammen. Unter dem Dach einer mentalisierungsfördernden und psychodynamischen Grundhaltung wenden wir zur Linderung der Symptomatik Methoden der Verhaltenstherapie und Achtsamkeitsförderung an. Ziel ist es zum Einen, zu erkennen, dass die Angst nachlässt, wenn man sich ihr stellt, zum Anderen zu erkennen, welche die individuellen Ursachen der Erkrankung sind und wie Betroffene selbstfürsorglich damit umgehen können.

Zwangsstörungen / Zwangserkrankungen

Wenn Zwänge das Leben bestimmen

Im Laufe ihres Lebens entwickeln etwa 1 bis 3 Prozent der Bevölkerung eine Zwangsstörung. Quälende, sich aufdrängende Gedanken, Impulse oder Handlungen werden zwar als belastend und unsinnig empfunden, können trotz innerem Widerstand aber nicht unterlassen werden, ohne massive Ängste auszubilden.

Zwangsstörungen können in Form von Zwangshandlungen, also sich wiederholenden Tätigkeiten auftreten, wie beispielsweise Kontroll-, Wasch- und Putzzwänge, oder sich auf Zwangsgedanken, sich aufdrängende Gedanken, beziehen. Typisch für Zwangshandlungen ist die starke emotionale Anspannung, die nur durch bestimmte, auch für die Betroffenen bei ruhiger Betrachtung unsinnige Tätigkeiten nachlässt.

"Wenn ich nicht bis zu 50 Mal kontrollierte, ob der Herd auch wirklich aus war, konnte ich nicht das Haus verlassen. Ich kam regelmäßig ein bis zwei Stunden zu spät zur Arbeit und war dann ständig voller Angst, ob ich zu hause nichts übersehen hatte."

Typisch für Zwangsgedanken dagegen ist die enorme Angst, die deren Inhalte auslösen können. Denn den Betroffenen ist die Unterscheidung zwischen einem bloßen Gedanken und einem konkreten Handeln nicht mehr möglich.

"Ich war so verzweifelt, weil ich immer wieder denken musste, dass ich meiner Familie etwas Schreckliches antun könnte. Dabei will ich das doch überhaupt nicht."

Was sind die Ursachen für Zwangserkrankungen?

Zwangsstörungen gehen wie Angsterkrankungen auch oft aus früheren Erlebnissen, schlechten Erfahrungen oder damit zusammenhängenden unbewussten Konflikten hervor. Zwänge sind ein quälendes Beispiel für die Macht unbewusster Vorgänge, weil die Erkrankten oft genau wissen, dass die ständig wiederholten Handlungen und Gedanken auf bewusster Ebene unsinnig sind. Regelmäßig findet sich eine Mentalisierungsblockade bei der Unterscheidung zwischen inneren, psychischen Vorgängen und konkretem Handeln.

Die Behandlung von Zwangserkrankungen

Die Therapie in unserer Tagesklinik oder Ambulanz setzt sich aus verschiedenen Bestandteilen zusammen. Unter dem Dach einer mentalisierungsfördernden und psychodynamischen Grundhaltung wenden wir zur Linderung der Symptomatik Methoden der Verhaltenstherapie und Achtsamkeitsförderung an. Ziel ist es zum Einen, zu erkennen, dass die Angst nachlässt, wenn man sie nicht vermeidet, sondern sich ihr stellt, zum Anderen zu erkennen, welche die individuellen Ursachen der Erkrankung sind und wie Betroffene selbstfürsorglich damit umgehen können.

Speziell in unserer Tagesklinik verhilft ein mentalisierungsförderndes Gesamtkonzept den Betroffenen zur Spannungslinderung, in dem sie lernen, Befürchtungen und Fantasien von konkreten (angstmachenden) Handlungen und Ereignissen zu unterscheiden.

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